Die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt für die erste feste Nahrung beschäftigt alle Eltern. Wir kennen diese Unsicherheit gut und möchten dir dabei helfen, den perfekten Moment für dein Baby zu erkennen. In diesem Ratgeber erfährst du alles über Beikostreife, geeignete erste Lebensmittel und wie du dein Kind liebevoll auf den Weg zum Familienessen begleitest.
Das Wichtigste in Kürze
- Die meisten Babys sind zwischen dem 5. und 7. Lebensmonat bereit für feste Nahrung
- Wichtiger als das Alter sind die individuellen Reifezeichen deines Babys
- Sowohl Brei als auch Baby Led Weaning sind sichere Wege für die Beikosteinführung
- Muttermilch oder Säuglingsnahrung bleiben im ersten Jahr die Hauptnahrungsquelle
- Jedes Kind hat sein eigenes Tempo bei der Umstellung auf feste Nahrung
- Ab wann Babys bereit für feste Nahrung sind
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die meisten Kinderärzte empfehlen, mit der Beikost ab dem vollendeten 6. Lebensmonat zu beginnen. In der Praxis zeigen viele Babys bereits zwischen dem 5. und 7. Monat deutliche Anzeichen für ihre Beikostreife. Jedes Kind entwickelt sich in seinem eigenen Tempo, und das gilt auch für den Start mit fester Nahrung. Manche Säuglinge interessieren sich schon früher für Essen, während andere sich etwas mehr Zeit lassen. Wichtig ist, dass du die individuellen Signale deines Babys erkennst und nicht nur auf das Alter schaust.
Wichtige Reifezeichen für den Beikoststart
Bevor du mit der Beikosteinführung beginnst, solltest du auf bestimmte Entwicklungsschritte achten. Dein Baby kann seinen Kopf selbstständig und stabil halten, wenn es mit Unterstützung aufrecht sitzt. Es zeigt deutliches Interesse am Essen der Familie und verfolgt die Löffel mit den Augen oder greift nach dem Essen. Die Hand-Mund-Koordination funktioniert schon gut, und dein Kind kann Gegenstände gezielt zum Mund führen. Ein weiteres wichtiges Zeichen ist das Nachlassen des Zungenstoßreflexes, der in den ersten Lebensmonaten automatisch feste Nahrung aus dem Mund schiebt.
📌 Hebammen-Tipp: Alle Reifezeichen sollten gemeinsam erfüllt sein, bevor du mit der Beikost startest. Das Alter allein ist kein sicherer Indikator für die Bereitschaft deines Babys.
Checkliste für die Beikostreife
|
Reifezeichen |
Was du beobachten kannst |
|---|---|
|
Stabiler Kopfhalt |
Baby hält Kopf eigenständig aufrecht beim Sitzen |
|
Sitzfähigkeit |
Kann mit Unterstützung aufrecht sitzen |
|
Interesse am Essen |
Verfolgt Löffel, greift nach Essen, öffnet Mund |
|
Hand-Mund-Koordination |
Führt Gegenstände gezielt zum Mund |
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Kein Zungenstoßreflex |
Schiebt Nahrung nicht automatisch heraus |
|
Hungrig trotz Milch |
Wirkt nach Milchmahlzeiten unzufrieden |
Welche feste Nahrung eignet sich am Anfang?
Für den Start eignen sich mild schmeckende, gut verträgliche Lebensmittel am besten. Ein klassischer Gemüsebrei aus Karotten, Pastinaken oder Kürbis ist ideal für die ersten Löffelversuche. Beim Baby Led Weaning kannst du weich gedünstete Gemüsesticks anbieten, die dein Baby selbst in die Hand nehmen kann. Auch ein milchfreier Getreidebrei aus Hafer oder Hirse stellt eine gute Option für den Beikoststart dar. Beginne immer mit einfachen Einzelzutaten, damit du mögliche Unverträglichkeiten gut erkennen kannst.
Die ersten Wochen der Beikosteinführung sind vor allem eine Phase der Gewöhnung. Dein Baby lernt neue Geschmacksrichtungen, Konsistenzen und die Bewegungen beim Kauen kennen. Viele Eltern starten mit einem Gemüse-Kartoffel-Brei am Mittag, weil der Magen-Darm-Trakt zu dieser Tageszeit besonders aufnahmefähig ist. Nach etwa einem Monat kannst du einen Milch-Getreide-Brei am Abend einführen, später folgt ein Getreide-Obst-Brei am Nachmittag.
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Brei oder Baby-led Weaning? Zwei Wege zum Start
Beide Methoden der Beikosteinführung sind sicher und unterstützen die gesunde Entwicklung deines Kindes. Bei der klassischen Breikost fütterst du dein Baby mit dem Löffel und bestimmst Tempo und Menge der Mahlzeit. Beim Baby Led Weaning hingegen isst dein Kind von Anfang an selbstständig weiche Lebensmittel in Stückform und entscheidet selbst über die Menge. Viele Familien kombinieren beide Ansätze und passen sich flexibel an die Bedürfnisse ihres Babys an. Wichtig ist, dass du dich für den Weg entscheidest, der zu euch als Familie passt und bei dem du dich sicher fühlst.
Vergleich der Beikost-Methoden
|
Aspekt |
Klassischer Brei |
Baby Led Weaning |
|---|---|---|
|
Start |
Ab ca. 5.-6. Monat möglich |
Ab ca. 6. Monat empfohlen |
|
Konsistenz |
Püriert, später stückiger |
Weiche Fingerfood-Stücke |
|
Fütterung |
Eltern füttern mit Löffel |
Baby isst selbstständig |
|
Sauberkeit |
Relativ sauber |
Mehr Kleckerei |
|
Entwicklung |
Gut für Nährstoffaufnahme |
Fördert Motorik stark |
|
Zeitaufwand |
Kochen & Pürieren |
Familienessen anpassen |
Die Entscheidung zwischen Brei und Baby Led Weaning hängt oft vom Alltag der Familie ab. Wenn du gerne selbst kochst und dir die Zubereitung von Brei Freude macht, ist die klassische Methode ideal. Beim Baby Led Weaning profitierst du davon, dass dein Kind von Anfang an am Familientisch mitisst und du keine separaten Breie zubereiten musst. Manche Babys zeigen auch eine klare Präferenz für eine der beiden Methoden.
📌 Hebammen-Tipp: Du musst dich nicht für eine Methode entscheiden. Viele Familien bieten morgens und abends Brei an und lassen das Baby mittags beim Familienessen selbstständig essen.
So führst du neue Lebensmittel ein
Bei der Einführung neuer Nahrungsmittel gilt die bewährte Regel: ein neues Lebensmittel alle drei bis vier Tage. So kannst du mögliche Unverträglichkeiten oder allergische Reaktionen gut beobachten und zuordnen. Beginne mit kleinen Mengen und steigere diese langsam, während sich dein Baby an den neuen Geschmack gewöhnt. Nach etwa einer Woche kannst du das nächste Lebensmittel hinzufügen und so den Speiseplan Schritt für Schritt erweitern.
In den ersten Wochen konzentrierst du dich am besten auf einzelne Gemüsesorten wie Karotten, Pastinaken, Kürbis oder Zucchini. Sobald dein Baby mehrere Gemüsesorten gut verträgt, kannst du Kartoffeln ergänzen und später hochwertiges Rapsöl hinzufügen. Nach etwa vier Wochen darf auch mageres Fleisch in den Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei, um den Eisenbedarf zu decken. Obst führst du idealerweise erst nach dem Gemüse ein, damit dein Baby nicht zu sehr an süße Geschmacksrichtungen gewöhnt wird.
Die Reihenfolge der Lebensmitteleinführung ist weniger wichtig als früher gedacht. Neuere Studien zeigen, dass auch potenzielle Allergene wie Ei oder Fisch nicht mehr zwingend später eingeführt werden müssen. Im Gegenteil kann eine frühe Einführung in kleinen Mengen sogar das Allergierisiko senken. Sprich bei Unsicherheiten oder familiärer Allergie-Vorbelastung mit deiner Kinderärztin.
Wie viel sollte ein Baby am Anfang essen?
In der ersten Phase der Beikosteinführung sind winzige Mengen völlig normal und sogar erwünscht. Dein Baby nimmt anfangs vielleicht nur ein bis zwei Löffel Brei oder knabbert kurz an einem Gemüsestick. Muttermilch oder Pre-Nahrung bleiben im gesamten ersten Lebensjahr die wichtigste Nahrungsquelle für dein Kind. Die feste Nahrung ergänzt die Milchmahlzeiten zunächst nur und ersetzt sie noch nicht vollständig.
Im Laufe der ersten Wochen und Monate steigert sich die Menge ganz natürlich. Nach etwa vier Wochen isst dein Baby vielleicht schon 100 bis 150 Gramm Brei pro Mahlzeit. Die Portionen variieren dabei stark von Tag zu Tag und von Kind zu Kind. Manche Tage frisst dein Baby begeistert, an anderen Tagen hat es kaum Interesse am Essen. Jedes Kind hat sein eigenes Tempo bei der Umstellung, und das ist vollkommen in Ordnung.
📌 Hebammen-Tipp: Biete deinem Baby nach jeder Beikost-Mahlzeit noch die Brust oder das Fläschchen an. So stellst du sicher, dass es ausreichend Flüssigkeit und Nährstoffe bekommt, während es die feste Nahrung erst kennenlernt.
Orientierung für Portionsgrößen nach Alter
|
Alter |
Beikost-Mahlzeiten |
Ungefähre Portionsgröße |
Milchmahlzeiten |
|---|---|---|---|
|
5.-6. Monat |
1 (Mittagsbrei) |
50-100g, langsam steigern |
4-5 mal täglich |
|
7.-8. Monat |
2 (Mittag + Abend) |
150-200g pro Mahlzeit |
3-4 mal täglich |
|
9.-10. Monat |
3 (+ Nachmittag) |
150-250g pro Mahlzeit |
2-3 mal täglich |
|
11.-12. Monat |
3 + Zwischensnacks |
An Familienessen angepasst |
2 mal täglich |
Lass dich nicht von anderen Babys oder Vergleichen verunsichern. Manche Kinder sind von Anfang an begeisterte Esser, während andere sich mehr Zeit lassen. Solange dein Baby weiter zunimmt und sich gut entwickelt, gibt es keinen Grund zur Sorge. Vertraue auf die Signale deines Kindes und zwinge es niemals zum Essen.
Was Babys am Anfang besser nicht essen sollten
Einige Lebensmittel sind für Babys im ersten Lebensjahr tabu oder sollten nur sehr vorsichtig angeboten werden. Honig darfst du erst nach dem ersten Geburtstag geben, weil er Bakterien enthalten kann, die für Säuglinge gefährlich werden können. Salz und Zucker belasten die unreifen Nieren deines Babys und haben in der Beikost nichts verloren. Rohmilchprodukte, rohes Fleisch und rohe Eier bergen ein Infektionsrisiko und müssen immer gut durchgegart sein. Ganze Nüsse stellen eine Erstickungsgefahr dar und dürfen erst ab dem Kleinkindalter angeboten werden.
Auch bei der Form der Lebensmittel gibt es wichtige Sicherheitsaspekte. Kleine, runde und harte Nahrungsmittel wie Weintrauben, Kirschtomaten oder Blaubeeren solltest du immer halbieren oder vierteln. Rohes Gemüse wie Karotten oder Äpfel ist zu hart für zahnlose Babys und kann ebenfalls zu Verschlucken führen. Biete Obst und Gemüse in der Anfangszeit lieber gedünstet oder als weiche Sorten an.
Zusätzlich solltest du auf stark verarbeitete Lebensmittel, Fertigprodukte und Süßigkeiten verzichten. Der Gaumen deines Babys lernt in den ersten Monaten die natürlichen Geschmäcker kennen. Je länger du auf zugesetzten Zucker, Geschmacksverstärker und Zusatzstoffe verzichtest, desto besser entwickelt sich das natürliche Geschmacksempfinden deines Kindes. Auch gesüßte Getränke, Fruchtsäfte und Kräutertees sind unnötig. Biete lieber Wasser zur Beikost an.
Verbotene und ungeeignete Lebensmittel im ersten Jahr
- Honig: Gefahr von Botulismus
- Salz: Belastet unreife Nieren
- Zucker: Begünstigt Karies, unnötige Kalorien
- Rohmilch: Infektionsgefahr durch Bakterien
- Rohes Fleisch/Fisch: Bakterien und Parasiten
- Rohe Eier: Salmonellengefahr
- Ganze Nüsse: Erstickungsgefahr
- Kleine harte Früchte: Verschluckungsgefahr (immer zerkleinern)
- Stark gewürzte Speisen: Überfordern den Magen
- Koffeinhaltige Getränke: Ungeeignet für Babys
Fazit: Jedes Baby hat sein eigenes Tempo
Der Start mit fester Nahrung ist ein spannender Meilenstein in der Entwicklung deines Babys. Vertraue auf die Signale deines Kindes und lass dich nicht von starren Zeitplänen oder Vergleichen unter Druck setzen. Ob du mit Brei beginnst, Baby Led Weaning wählst oder beides kombinierst, ist eine persönliche Entscheidung, die zu eurer Familie passen muss. Bei Fragen oder Unsicherheiten steht dir deine Kinderärztin oder Hebamme jederzeit zur Seite. Genieße diese besondere Zeit, in der dein Baby die große Welt der Lebensmittel entdeckt.
Häufig gestellte Fragen
Kann ich schon vor dem 6. Monat mit Beikost starten?
Einige Babys zeigen bereits ab dem 5. Monat klare Beikostreifezeichen. Wenn dein Baby alle wichtigen Entwicklungsschritte erreicht hat und deutliches Interesse am Essen zeigt, kannst du vorsichtig mit mildem Gemüsebrei beginnen. Besprich den frühen Start am besten vorher mit deiner Kinderärztin, besonders wenn Allergien in der Familie vorkommen.
Muss ich zwischen Brust und Beikost abstillen?
Auf keinen Fall! Muttermilch bleibt neben der Beikost eine wichtige Nahrungsquelle und liefert weiterhin wertvolle Nährstoffe und Antikörper. Viele Mütter stillen parallel zur Beikosteinführung weiter, oft bis ins zweite Lebensjahr hinein. Die Milchmahlzeiten reduzieren sich ganz natürlich, wenn dein Baby mehr feste Nahrung zu sich nimmt.
Was mache ich, wenn mein Baby die Beikost verweigert?
Verweigert dein Baby die feste Nahrung, ist das in den ersten Wochen völlig normal. Manche Kinder brauchen zehn bis fünfzehn Versuche, bis sie ein neues Lebensmittel akzeptieren. Bleib geduldig, biete ohne Druck an und versuche es in einigen Tagen erneut. Wenn dein Kind nach mehreren Wochen weiterhin jede feste Nahrung ablehnt, sprich mit deinem Kinderarzt darüber.
Braucht mein Baby zusätzliche Getränke zur Beikost?
Sobald dein Baby regelmäßig Beikost isst, kannst du zu den Mahlzeiten Wasser in einer Trinklerntasse oder einem Becher anbieten. In den ersten Wochen der Beikosteinführung reicht die Flüssigkeit aus Muttermilch oder Säuglingsnahrung noch aus. Mit zunehmender Essensmenge wird zusätzliches Wasser wichtiger, vor allem an warmen Tagen. Verzichte auf gesüßte Getränke und Säfte.








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