Du stillst dein Baby und möchtest abgepumpte Muttermilch sicher aufbewahren? Die richtige Aufbewahrung ist entscheidend, um Bakterienwachstum zu verhindern und die wertvollen Nährstoffe sowie Abwehrstoffe deiner Milch zu erhalten. Nur so stellst du sicher, dass dein Baby auch bei abgepumpter Muttermilch die bestmögliche Ernährung und den wichtigen Schutz für seine Gesundheit erhält.
Das Wichtigste in Kürze
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Hygiene ist das A und O: Hände gründlich waschen und nur sterile oder sehr saubere Behälter verwenden
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Aufbewahrungszeiten beachten: Im Kühlschrank 3 Tage, eingefroren bis zu 6 Monate haltbar
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Richtige Behälter wählen: Muttermilchbeutel, Glasfläschchen oder BPA-freie Kunststoffbehälter mit Datum kennzeichnen
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Schonend erwärmen: Niemals in der Mikrowelle, sondern sanft im Wasserbad oder mit einem speziellen Flaschenwärmer
Hygiene als Grundvoraussetzung
Bevor du mit dem Abpumpen beginnst, steht die Hygiene an allererster Stelle. Die hygienischen Grundlagen bilden das Fundament für die sichere Aufbewahrung deiner wertvollen Muttermilch.Wasche dir vor jedem Abpumpen gründlich die Hände mit warmem Wasser und Seife. Mindestens 20 Sekunden solltest du dir Zeit nehmen, um alle Keime zu entfernen.
Die Milchpumpe und auch die einzelnen Aufbewahrungsbehälter solltest du ebenfalls reinigen. Dabei solltest du auf einfache Reinigung in der Spülmaschine verzichten und auch kein Seifenwasser oder Spülmittel anwenden. Im besten Fall nutzt du ein Gerät zur Sterilisation. Diese arbeiten mit Wasserdampf, entfernen effektiv Überreste wie Fett und beseitigen alle Bakterien und Keime.
📌 Hebammen-Tipp: Fülle die abgepumpte Muttermilch immer direkt in das vorgesehene Aufbewahrungsgefäß. Jedes Umfüllen bedeutet eine zusätzliche Kontaminationsquelle und sollte vermieden werden.
Geeignete Aufbewahrungsbehälter
Die Wahl des richtigen Behälters spielt eine entscheidende Rolle bei der Aufbewahrung von Muttermilch, damit diese auch hygienisch gelagert werden kann. Dafür hast du verschiedene Aufbewahrungsmöglichkeiten:
Behältertyp |
Vorteile |
Nachteile |
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Spezielle Muttermilchbeutel |
Platzsparend im Gefrierschrank, bereits steril verpackt, praktisch für große Mengen |
Können reißen, nicht wiederverwendbar, teurer bei häufigem Gebrauch |
Glasfläschchen |
Besonders hygienisch, geschmacksneutral, wiederverwendbar, einfach zu reinigen |
Bruchgefahr, benötigen mehr Platz beim Einfrieren |
BPA-freie Kunststoffbehälter |
Leicht und bruchsicher, wiederverwendbar, günstig in der Anschaffung |
Können Gerüche annehmen, eventuell weniger hygienisch als Glas |
Typische Babyfläschchen |
Bereits im Haushalt vorhanden, direkt fütterbereit, praktische Portionsgröße |
Sauger muss extra gereinigt werden, nicht optimal für längere Lagerung konzipiert |
Gewöhnliches Geschirr |
Kostengünstig, oft bereits vorhanden, verschiedene Größen |
Nicht für Muttermilchlagerung geeignet, keine sichere Abdichtung, hygienische Bedenken |
Unsere Empfehlungen und Tipps
Dokumentiere immer das genaue Datum und die Uhrzeit der Abpumpung auf jedem Behältnis. So behältst du die Übersicht, welche Milch wann abgepumpt wurde und kannst sie in sinnvoller Reihenfolge wieder aufwärmen.
Fülle die Milch zudem in passenden Portionen von 60 bis 120 ml ab. So kannst du sie später ganz einfach mit unserem Babyflaschenwärmer erwärmen und verhinderst Verschwendung. Kleine Portionen sind praktischer, da du nur die benötigte Menge auftauen musst. Denn einmal aufgetaut, sollte die Milch schnell verwendet werden und darf nicht erneut eingefroren werden.
Muttermilch im Kühlschrank aufbewahren oder einfrieren?
Beide Varianten sind sinnvoll und haben ihre Berechtigung. Die Entscheidung hängt davon ab, wie lange du die abgepumpte Muttermilch aufbewahren möchtest. Für den kurzfristigen Gebrauch in den nächsten Tagen ist der Kühlschrank ideal. Planst du einen längeren Vorrat oder weißt noch nicht genau, wann du die Milch benötigst, ist das Einfrieren die bessere Option.
Muttermilch im Kühlschrank lagern
Die Lagerung im Kühlschrank eignet sich perfekt, wenn du die abgepumpte Milch in den nächsten Tagen verwenden möchtest. Hier sind die wichtigsten Richtlinien für die sichere Aufbewahrung.
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Temperatur: Dein Kühlschrank sollte konstant bei 4 °C oder kälter eingestellt sein. Überprüfe die Temperatur regelmäßig mit einem Thermometer.
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Haltbarkeit: Frisch abgepumpte Muttermilch hält sich im Kühlschrank bis zu 3 Tage.
Stelle die Muttermilch immer in den hinteren Bereich des Kühlschranks, da dort die Temperatur am konstantesten und kältesten ist. Vermeide die Kühlschranktür, da hier Temperaturschwankungen durch häufiges Öffnen auftreten. Vor dem Füttern schwenkst du die Milch leicht, um eventuelle Fettablagerungen zu vermischen. Schüttle sie niemals kräftig, da dies die wertvollen Eigenschaften der Muttermilch beeinträchtigen kann oder Luftbläschen bildet, die zu Magenproblemen führen können.
Muttermilch einfrieren
Das Einfrieren von Muttermilch ermöglicht dir eine deutlich längere Aufbewahrung und ist ideal für die Anlage eines Vorrats.
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Temperatur: Dein Gefrierschrank sollte konstant bei -18 °C oder kälter laufen. Bei -20 °C verlängert sich die empfohlene Haltbarkeit zusätzlich.
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Haltbarkeit: Die Haltbarkeitsdauer hängt von deinem Gefriergerät ab. Im Gefrierfach eines normalen Kühlschranks hält sich eingefrorene Muttermilch etwa 2 Wochen. In einem separaten Gefrierschrank kannst du sie bis zu 6 Monate aufbewahren. Bei einer Tiefkühltemperatur von -20 °C sind sogar bis zu 12 Monate möglich, wobei für die optimale Qualität 6 Monate empfohlen werden.
Lasse beim Einfrieren immer etwas Platz im Behälter, da sich die Milch beim Gefrieren ausdehnt. Fülle die Gefäße nie randvoll. Friere die abgepumpte Muttermilch möglichst schnell ein und lasse sie nicht langsam herunterkühlen. Notiere das Datum gut sichtbar auf jedem Behältnis und bereite kleine Portionen vor, um Verschwendung zu vermeiden.
Wie lange kann ich aufgetaute Muttermilch aufbewahren?
Aufgetaute Muttermilch benötigt besondere Aufmerksamkeit bei der weiteren Aufbewahrung. Die Haltbarkeit ist deutlich kürzer als bei frischer abgepumpter Milch.
Taue die gefrorene Muttermilch am besten über Nacht im Kühlschrank auf. Dort aufgetaute Milch solltest du innerhalb von 24 Stunden verwenden. Lasse Muttermilch niemals über längere Zeit bei Raumtemperatur auftauen, da sich dabei schnell Keime vermehren können.
Eine wichtige Regel: Bereits aufgetaute Muttermilch darfst du niemals erneut einfrieren. Nach dem Erwärmen für das Füttern solltest du die Milch innerhalb von 1 bis 2 Stunden verbrauchen.
Hier erfährst du mehr über das Auftauen und Erwärmen von Muttermilch.
Wie lange ist Muttermilch bei Raumtemperatur haltbar?
Manchmal lässt es sich nicht vermeiden, dass abgepumpte Muttermilch für eine Weile bei Raumtemperatur steht. Hier sind die wichtigsten Informationen zur sicheren Aufbewahrung.
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Raumtemperatur (max. 25 °C): Frisch abgepumpte Muttermilch ist bei normaler Raumtemperatur bis zu 4 Stunden nutzbar. Achte darauf, dass die Temperatur nicht über 25 °C steigt, da sich sonst schnell Bakterien vermehren.
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Kühlbox: Mit Kühlelementen bleibt die abgepumpte Milch in einer Kühlbox etwa 24 Stunden haltbar. Das ist besonders praktisch für unterwegs oder bei der Arbeit.
📌 Hebammen-Tipp: Plane deine Abpump-Zeiten so, dass du die Milch möglichst schnell kühlen kannst. Je kürzer die Zeit bei Raumtemperatur, desto besser für die Qualität und Sicherheit.
Wie lange ist aufgewärmte Muttermilch haltbar?
Aufgewärmte Muttermilch solltest du nur kurz aufbewahren und am besten direkt verfüttern. Nach der Erwärmung hast du etwa 1 bis 2 Stunden Zeit, um die Milch zu verwenden.
Bei der Erwärmung der Muttermilch ist es unbedingt wichtig, auf schonende Erwärmung zu achten und die Milch nicht zu überhitzen. Hohe Temperaturen zerstören die wertvollen Nährstoffe und Abwehrstoffe. Mit unserem Babyflaschenwärmer kannst du höchste Qualität sicherstellen und alle Nährstoffe optimal erhalten!
Wichtig: Aufgewärmte Muttermilch darf nicht wieder in den Kühlschrank oder die Tiefkühltruhe zurück. Einmal aufgewärmt muss sie entweder verbraucht oder anschließend entsorgt werden.
Fazit
Die richtige Aufbewahrung von Muttermilch ist mit unserem Guide und etwas Organisation gut umsetzbar. Hygiene, die richtige Temperatur und die Beachtung der Haltbarkeitszeiten sind die wichtigsten Grundlagen für die sichere Lagerung. Mit guter Planung und den richtigen Hilfsmitteln schaffst du dir einen wertvollen Vorrat, der dir als stillende Mutter Flexibilität und Sicherheit im Alltag gibt.
FAQ
Wie erkenne ich, ob Muttermilch verdorben ist?
Verdorbene Muttermilch riecht deutlich sauer oder ranzig und nicht mehr süßlich wie frische Milch. Die Konsistenz kann klumpig werden oder die Milch lässt sich auch durch Schwenken nicht mehr richtig vermischen. Im Zweifel solltest du die Milch lieber entsorgen, da die Gesundheit deines Babys oberste Priorität hat.
Muss Muttermilch vor dem Füttern erwärmt werden?
Nein, du kannst gekühlte Muttermilch auch bei Zimmertemperatur füttern, wenn dein Baby das akzeptiert. Viele Babys bevorzugen jedoch körperwarme Milch um die 37 °C. Teste einfach, was dein Baby lieber mag und erwärme die Milch entsprechend schonend. Achtung: Kalte Milch kann sich negativ auf den Magen und die Verdauung auswirken.
Warum sieht aufgetaute Milch manchmal „fettig" oder getrennt aus?
Das ist völlig normal und kein Grund zur Sorge! Beim Einfrieren trennen sich die Fettmoleküle von der wässrigen Phase der Muttermilch. Schwenke die aufgetaute Milch einfach vorsichtig, dann vermischt sie sich wieder und sieht wie gewohnt aus. Jedoch solltest du sie nicht schütteln, da sich dadurch Luftbläschen sammeln können, die zu Blähungen führen.
Ist ein Geruch nach Seife normal? (Lipase-Aktivität)
Ja, manche Mütter produzieren Muttermilch mit hoher Lipase-Aktivität, die nach dem Aufbewahren einen seifigen Geruch entwickelt. Die Milch ist trotzdem sicher und nahrhaft für dein Baby. Du kannst die Milch vor dem Einfrieren kurz erhitzen, um die Lipase zu inaktivieren, falls der Geruch störend ist. Kommt der seifige Geruch von Spülmittel oder anderen Verunreinigungen, solltest du die Milch definitiv nicht verfüttern.