Muttermilch einfrieren: Die perfekte Routine für abgepumpte Muttermilch

Als stillende Mama kennst du das sicher: Du möchtest deinem Baby auch dann die wertvolle Muttermilch geben können, wenn du mal nicht stillen kannst und willst dir dafür einen kleinen Vorrat anlegen. Das Einfrieren von abgepumpter Muttermilch ist eine wunderbare Möglichkeit, flexibel zu bleiben und trotzdem nährstoffreiche Muttermilch zu füttern. Mit der richtigen Routine wird das Muttermilch einfrieren zu einem einfachen Teil deines Alltags, der dir mehr Freiheit und Sicherheit schenkt.

Das Wichtigste in Kürze

  • Muttermilch lässt sich problemlos bis zu 6 Monate im Gefrierfach aufbewahren
  • Hygiene ist das A und O beim Einfrieren und Auftauen von abgepumpter Muttermilch
  • Die richtige Beschriftung mit Datum hilft dir dabei, immer die älteste Milch zuerst zu verwenden
  • Eingefrorene Muttermilch behält nahezu alle wichtigen Nährstoffe und schützt dein Baby optimal

Die Grundregeln der Hygiene

Wenn es um die Aufbewahrung und das Einfrieren von Muttermilch geht, steht die Sicherheit deines Babys an oberster Stelle. Säuglinge haben noch ein sehr empfindliches Immunsystem, deshalb sind strikte Hygieneregeln beim Umgang mit abgepumpter Milch besonders wichtig. Folgende Grundregeln solltest du immer beachten:

  • Wasche dir gründlich die Hände mit Seife, bevor du mit der Muttermilch oder den Behältern hantierst
  • Verwende nur sterile oder frisch gereinigte Gefäße für die Lagerung der abgepumpten Muttermilch. Mit einem Sterilisator kannst du alle Bestandteile einfach reinigen und bis zu 99,9% der Bakterien entfernen
  • Pumpe die Muttermilch mit einer sauberen Milchpumpe ab und reinige alle Teile nach jedem Gebrauch. Auch hier unterstützt die ein Sterilisator
  • Fülle die Milch direkt nach dem Abpumpen in die vorbereiteten Behälter um, im besten Fall ohne Zwischenstation
  • Kühle frisch abgepumpte Muttermilch sofort und friere sie innerhalb weniger Stunden ein
  • Achte darauf, dass deine Tiefkühltruhe oder dein Gefrierfach eine konstante Temperatur von -18°C hat
  • Verwende keine Behälter oder Beutel wieder, die bereits einmal für eingefrorene Muttermilch genutzt wurden

📌 Hebammen-Tipp: Bereite alle benötigten Materialien schon vor dem Abpumpen vor. So vermeidest du Stress und kannst die frische Muttermilch sofort richtig lagern. Außerdem vermeidest du Griffe an ungereinigte Stellen und erhöhst somit auch direkt die Hygienestandards

Was brauche ich zum Einfrieren von Muttermilch?

Für das sichere Einfrieren von abgepumpter Muttermilch benötigst du nicht viel. Dennoch macht die richtige Ausstattung den Unterschied und sorgt für mehr Sicherheit und weniger Stress. Halte folgendes bereit:

  • Muttermilchbeutel oder Muttermilchflaschen: Spezielle Gefäße aus BPA-freiem Kunststoff oder Glas
  • Wasserfeste Etiketten oder Marker: Zum Beschriften mit Abpumpdatum und Menge
  • Milchpumpe: Elektrisch oder manuell, je nach deinen Bedürfnissen
  • Sterilisator oder großer Topf: Für die Reinigung der Pumpteile
  • Messbecher: Um die genaue Menge der abgepumpten Milch zu bestimmen (Wichtig: Kaufe dir einen neuen Messbecher nur für die Muttermilch. Alte Messbecher, die zum Kochen und Backen verwendet wurden, können Verunreinigungen aufweisen)

Die Wahl zwischen Milchbeuteln und Milchflaschen hängt von deinem verfügbaren Platz im Gefrierfach ab. Beutel nehmen weniger Raum ein, während Glasflaschen nachhaltiger und für die Nährstoffe der Milch noch schonender sind.

Häufige Fehler: Das solltest du vermeiden

Beim Einfrieren von Muttermilch können kleine Fehler große Auswirkungen haben. Willst du Muttermilch aufbewahren, solltest du daher einige Kleinigkeiten beachten:

Zu große Portionen einfrieren: Friere lieber kleinere Mengen von 60-120ml ein. So kannst du genau die Menge auftauen, die dein Baby für eine Mahlzeit benötigt, ohne kostbare Milch zu verschwenden.

Behälter zu voll füllen: Muttermilch dehnt sich beim Einfrieren aus. Lass deshalb immer etwa 2-3cm Platz im oberen Bereich des Behälters frei, damit dieser nicht platzt.

Fehlende oder falsche Beschriftung: Ohne Datum weißt du nicht, welche Milch du zuerst verwenden solltest. Notiere dir immer das Abpumpdatum und die Menge auf dem Behälter.

Zu lange Lagerung bei Raumtemperatur: Frisch abgepumpte Muttermilch sollte nie länger als 4 Stunden bei Raumtemperatur stehen. Stelle sie so schnell wie möglich kalt.

Deine Routine: So kannst du Muttermilch einfrieren

Eine feste Routine macht das Einfrieren von abgepumpter Muttermilch zu einer einfachen Gewohnheit – auch im oft stressigen Babyalltag. Wenn du einmal einen verlässlichen Ablauf etabliert hast, sparst du nicht nur Zeit, sondern vermeidest auch Fehler bei Hygiene, Lagerung und Haltbarkeit. Unsere Schritt-für-Schritt-Anleitung hilft dir dabei, den Überblick zu behalten und jede Portion Muttermilch sicher und effizient einzufrieren.

  1. Vorbereitung treffen: Wasche dir gründlich die Hände und bereite alle benötigten Materialien vor. Stelle sicher, dass deine Milchpumpe und alle Behälter sauber sind. Kontrolliere die Temperatur deines Gefrierfachs.
  2. Muttermilch abpumpen: Pumpe die Muttermilch wie gewohnt ab. Achte darauf, dass du entspannt bist, denn Stress kann die Milchproduktion beeinträchtigen. Die beste Zeit zum Abpumpen ist morgens, wenn die Milchproduktion am höchsten ist.
  3. Milch portionieren und beschriften: Teile die abgepumpte Muttermilch in sinnvolle Portionen auf. Für Neugeborene sind 60-80ml ideal, für ältere Babys können es 120-150ml sein. Beschrifte jeden Behälter sofort mit dem Datum und der genauen Menge.
  4. Sofort kühlen: Stelle die gefüllten Behälter direkt in den Kühlschrank. Muttermilch kann bis zu 3 Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden, bevor sie eingefroren werden muss. Wenn du einen langfristigen Vorrat aufbauen willst, frier die Milch direkt ein.
  5. Ordnung halten: Sortiere die eingefrorene Muttermilch nach Datum. Verwende das "First in, First out" Prinzip und stelle die älteste Milch immer nach vorne. Eine kleine Aufbewahrungsbox hilft dir dabei, den Überblick zu behalten.
  6. Auftauplan erstellen: Plane bereits beim Einfrieren mit, wann du die Milch wieder benötigst. Muttermilch braucht etwa 12 Stunden zum Auftauen im Kühlschrank. Lege sie also rechtzeitig aus dem Gefrierfach.
  7. Vorrat kontrollieren: Überprüfe regelmäßig deinen Vorrat an eingefrorener Muttermilch. So stellst du sicher, dass nichts zu lange gelagert wird und du immer genug Milch für dein Baby hast.

Wie lange ist eingefrorene Muttermilch haltbar?

Eingefrorene Muttermilch ist bei konstanter Temperatur von -18°C bis zu 6 Monate haltbar. In einem separaten Gefrierschrank sogar bis zu 12 Monate. Die Qualität und die wertvollen Nährstoffe bleiben dabei nahezu vollständig erhalten.

Wichtig ist, dass die Kühlkette nicht unterbrochen wird. Einmal aufgetaute Muttermilch darf nicht wieder eingefroren werden und sollte innerhalb von 24 Stunden verbraucht werden. Hier findest du weitere Tipps zum Aufbewahren von Muttermilch.

Auftauen von Muttermilch: Unsere Empfehlungen

Das schonende Auftauen ist genauso wichtig wie das richtige Einfrieren. Am besten taust du die eingefrorene Muttermilch über Nacht im Kühlschrank auf. Alternativ kannst du den Behälter in einem warmen Wasserbad langsam erwärmen.

Verwende niemals die Mikrowelle oder kochendes Wasser, da dies wichtige Nährstoffe zerstört. Aufgetaute Muttermilch kann sich in ihre Bestandteile trennen. Das ist völlig normal und harmlos. Schwenke den Behälter vorsichtig, um die Milch wieder zu vermischen.

Einmal aufgetaut, musst du die Milch nur noch auf die optimale Trinktemperatur bringen und kannst sie anschließend verfüttern. Dafür empfehlen wir dir einen Babyflaschenwärmer, der jede kalte Flasche auf die perfekte Temperatur bringt - zum Wohl deines Babys und mit vollem Erhalt aller wichtigen Nährstoffe.

Du willst den Prozess perfektionieren? Hier findest du weitere Infos zum Muttermilch aufwärmen.

Fazit

Das Einfrieren von abgepumpter Muttermilch ist eine wunderbare Möglichkeit, deinem Baby auch dann die beste Nahrung zu geben, wenn du nicht stillen kannst. Mit der richtigen Hygiene, den passenden Behältern und einer festen Routine wird es zu einem einfachen Teil deines Alltags. So schaffst du dir die Flexibilität, die du als Mama brauchst, ohne auf die wertvollen Nährstoffe der Muttermilch zu verzichten.

Häufig gestellte Fragen

Kann ich verschiedene Portionen Muttermilch zusammen einfrieren?

Du kannst Muttermilch von verschiedenen Abpumpsitzungen desselben Tages mischen, wenn beide Portionen die gleiche Temperatur haben. Kühle frisch abgepumpte Milch erst im Kühlschrank ab, bevor du sie zu bereits gekühlter Milch gibst. Mische niemals warme und kalte Muttermilch direkt.

Was mache ich, wenn die aufgetaute Muttermilch anders riecht?

Muttermilch kann durch das Enzym Lipase einen seifigen oder metallischen Geruch entwickeln. Das ist unbedenklich und die Milch ist trotzdem sicher für dein Baby. Wenn der Geruch sehr stark ist, kannst du die Milch vor dem Einfrieren kurz erhitzen, um die Lipase zu inaktivieren. Sollte sie auch danach noch einen komischen Geruch haben, solltest du sie lieber entsorgen.

Wie erkenne ich, ob eingefrorene Muttermilch schlecht geworden ist?

Schlechte Muttermilch riecht sauer oder ranzig und hat oft eine dickflüssige Konsistenz. Wenn du dir unsicher bist, probiere einen kleinen Tropfen. Schlechte Milch schmeckt deutlich sauer. Im Zweifelsfall solltest du die Milch entsorgen und nicht an dein Baby verfüttern.

Mama Muttermilch

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